Am 4. Dezember wird jährlich der Barbaratag begangen. Ihr kennt vielleicht den alten Brauch, an diesem Tag Obstbaumzweige zu schneiden, die dann am Heiligabend blühen und Glück verheißen sollen. Doch wer ist eigentlich diese Barbara? Und warum feiern die Bergleute diesen Tag ganz besonders?

Da Lilly und Nikolas in vielen unserer Bücher Bergwerke besuchen und dort allerlei Interessantes erleben und erfahren, kenne ich mich inzwischen recht gut mit dem Thema aus. In eigentlich jedem Bergwerk, das ich besucht habe, gibt es einen kleinen Schrein für die Heilige Barbara mit einer Ikone. Sie ist traditionell die Schutzpatronin der Bergleute - und Schutz hatten die Männer, die unter Tage nach Schätzen geschürft haben, bekanntlich bitter nötig. Die Arbeit im Berg war vor allem in früheren Zeiten lebensgefährlich. 

Eine traurige Legende

Hinter der Verehrung der Heiligen Barbara im Bergbau steckt die folgende tragische Legende: Barbara lebte im 3. Jahrhundert nach Christus in Nikomedien in der heutigen Türkei. Ihr Vater sperrte die schöne und kluge junge Frau in einen Turm, weil er sie nur mit einem besonderen Bewerber verheiraten wollte. Doch Barbara fand in der Einsamkeit zu Gott, nahm den christlichen Glauben an und wollte als jungfräuliche Eremitin leben. Ihr Vater war darüber so wütend, dass er beschloss, seine Tochter zu töten. Auf ihrer Flucht bat Barbara Gott um Hilfe, und vor ihr öffnete sich ein Berg, in dem sie sich verstecken konnte.

Doch ein Hirte verriet sie und sie wurde schließlich doch gefangen genommen, gefoltert und von ihrem Vater Dioscuros selbst getötet. Dieser wurde daraufhin zur Strafe vom Blitz erschlagen. Am Tag und Ort von Barbaras Hinrichtung blühte plötzlich ein Kirschbaumzweig auf. 

Aufgrund ihres Märtyrertodes wurde Barbara von Nikomedien später heilig gesprochen. Etwa seit dem 7. Jahrhundert wurde sie im Byzantinischen Reich verehrt, seit dem 12. Jahrhundert im gesamten christlichen Raum. In dieser Zeit wurde auch der 4. Dezember zu ihrem Gedenktag erklärt. Der 4. Dezember ist auch der Namenstag aller Barbaras. 

In Besucherbergwerken Geschichte hautnah erleben

Trotz dieser nicht ganz so kindertauglichen Geschichte, die in unseren Büchern, wenn überhaupt, immer nur sehr reduziert erwähnt wird, möchte ich an diesem Tag ein Loblied auf die Besucherbergwerke anstimmen! Es gibt kaum spannende Orte, an denen man mit Kindern Geschichte hautnah erleben kann.

Egal ob im Ruhrgebiet oder im Saarland, in Thüringen oder im Harz, im Erzgebirge oder im Schwarzwald - überall in Deutschland gibt es tolle Bergwerke, in denen engagierte Mitarbeiter, manchmal sogar ehemalige Bergleute, Familien zu faszinierenden Fahren unter Tage einladen. Ob Kohle, Silber oder Mineralien - die Berge Deutschlands sind voller Schätze, die ihr mit euren Kindern entdecken könnt. Wenn ihr also im nächsten Jahr Urlaub in einer bergigen Region macht, lasst euch dieses Erlebnis nicht entgehen!

Kommentare  

# Claus 2021-12-04 17:28
Eine wahrlich traurige Geschichte, die Du da aufgeschrieben hast.
Ob meine Barbara das so im Einzelnen kennt? Ich werde sie fragen und ihr die Seite ausdrucken.
Noch eine Frage: Welche Rolle spielt in deinen Seiten der "Biber"? Ich kenne da nur den Biba-Butzemann, dieses Kinderlied aus längs vergangenen Tagen, es tanzt ein Biba Butzemann in unserem Kreis herum.
So heißt es da! Aber deine beiden Figuren übertreffen natürlich das alte Kinderlied aus längs vergangenen Zeiten.

Liebe Grüße zum 2. Advent, eine ruhige Weihnachtszeit und bleibt gesund.
Was da in Sachsen vor dem Haus der Gesundheitsministerin passiert ist, zeigt nur, wie diese Idioten ticken. Für mich sind dieses "Kameraden" der Abschaum der Welt.
Claus
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