Es gibt zahlreiche Bücher, die Kinder spielerisch mit bekannten Persönlichkeiten bekannt machen. Wir haben heute wieder einmal drei gelungene Beispiele für unterschiedliche Altersgruppen für euch herausgesucht – über drei Männer, die auf ganz unterschiedliche Art die Welt verändert haben: Charles Darwin, Alexander von Humboldt und Friedrich Engels.

 

„Darwins Entstehung der Arten“ – die Entstehung der Welt für Kinder erklärt

Wie entsteht ein Fossil? Sind alle Hundearten miteinander verwandt? Was ist ein Instinkt – und was hat er mit Evolution zu tun? Und was ist überhaupt diese Evolution?

Vor langer Zeit, im Jahr 1859, veröffentlichte der Naturforscher Charles Darwin sein heute berühmtes Buch „Die Entstehung der Arten“. Für Kinder ist so ein komplexes Werk kaum verständlich, selbst Erwachsene finden Evolutionsbiologie gelegentlich schwer zu verstehen.

Sabina Radeva hat Darwins Werk auf ansprechende und kindgerechte Weise nacherzählt. In dem daraus entstandenen Buch „Darwins Entstehung der Arten“, das im Hanser Verlag erschienen ist, erklärt sie Begriffe wie „Variation“, „Anpassung“, „natürliche Selektion“ und „Migration“ sehr verständlich anhand von wunderbaren Bildern und grafischen Darstellungen.

Die aufwändigen Illustrationen sind das Herzstück des Buches: Vom Einband bis zur letzten Seite wimmelt es von farbenfrohem Leben. Man kann sich gar nicht satt sehen. Die Erklärungen dazu sind kurz, simpel formuliert und transportieren dennoch viel Inhalt.

Nicht nur Kinder ab dem Grundschulalter werden ihre Freude daran haben. Wusstet ihr zum Beispiel, dass das Steißbein eigentlich das Überbleibsel von einem Schwanz ist? Warum alle Tiere auf dieser Welt irgendwie miteinander verwandt sind? Wie Darwin das alles herausgefunden hat, erfahrt ihr in diesem Buch. Es hat 56 Seiten und kostet 16 Euro. Bestellen könnt ihr es hier.

 

 

Abenteuer in fernen Ländern mit Alexander von Humboldt

Auch das Sachbuch „Alexander von Humboldt oder Die Sehnsucht nach der Ferne“ von Volker Mehnert bringt seinen Leserinnen und Lesern die Natur näher. Dabei handelt das Buch, wie der Name schon verrät, nicht von unseren heimischen Wäldern, sondern von der weiten Welt.

Auf 110 Seiten könnt ihr den berühmten Alexander von Humboldt auf seinen Abenteuern begleiten. Die Geschichte des Wissenschaftlers, der durch seinen Forschungsreisen nach Übersee berühmt wurde, beginnt im preußischen Berlin des 18. Jahrhunderts.

Schon im Kindesalter machen sich die Abenteuerlust und Naturverbundenheit Alexanders bemerkbar. Sein Fernweh wird immer größer, bis er mit verschiedenen Forschungsutensilien im Gepäck erst durch Europa und dann auf den amerikanischen Kontinent reist und diesen erkundet.

Ob Venezuela, die Karibik oder Nordamerika: Die Erlebnisse Humboldts könnt ihr im Buch hautnah miterleben. Der Forscher teilt als erzählende Person seine ersten Eindrücke und Erfahrungen. Dabei erhalten die Lesenden nicht nur Einblicke in die Gefühlswelt Humboldts, sondern auch Hintergrundinformationen zu den Reisezielen und allerlei zusätzlich Wissenswertes.

Hervorzuheben ist auch die detailverliebte Gestaltung des Jugendbuchs mit dem hochwertigen Leineneinband. Jede Illustration von Claudia Lieb ist für sich allein ein kleines Kunstwerk und lädt zum Träumen ein. Sie machen das Durchblättern dieses Sachbuchs ein Vergnügen für Klein und Groß.

„Alexander von Humboldt oder Die Sehnsucht nach der Ferne“ ist im Gerstenberg Verlag erschienen und kostet 26 Euro. Empfehlenswert ist es für Kinder ab zehn Jahren, wird aber bestimmt Leserinnen und Leser jeden Alters begeistern.

 

 

Übrigens: Alexander von Humboldt spielt auch eine wichtige Rolle in unserem Ferienabenteuer „Schatzsuche in Berlin und Brandenburg – Lilly, Nikolas und das Geheimnis des Weltreisenden“ – aber bitte nicht den Kindern spoilern!

 

 

Ein widersprüchlicher Geist als Graphic Novel: „Engels – Unternehmer und Revolutionär“

Auf einer eher philosophischen Entdeckungsreise war Friedrich Engels Zeit seines Lebens. Obwohl er ein erfolgreicher Geschäftsmann war, sah er im Gegensatz zu den meisten seiner Standesgenossen das Leid der Arbeiter und es war ihm alles andere als egal. Er spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der Arbeiterbewegung und schrieb zusammen mit Karl Marx „Das Kapital“.

Auch wenn er ebenso wie sein Freund Marx nicht unumstritten ist, ist er eine spannende, ja geradezu widersprüchliche Persönlichkeit, der sich diese historische Graphic Novel aus der Edition 52 auf interessante Art und Weise nähert.

Christoph Heuer zeigt auf rund 150 Seiten verschiedene prägende Szenen und Begegnungen aus Engels‘ Leben. Weil der Zeichner und Autor dabei jedoch nicht chronologisch vorgeht, sind manche ein bisschen schwer einzuordnen. Es sind eher kurze Schlaglichter, die am Ende aber doch ein Bild entstehen lassen.

Im Epilog schlägt Christoph Heuer gemeinsam mit Co-Autor Uwe Garske sogar den Bogen zu aktuellen Geschehnissen wie den Zuständen in der Textilindustrie in Bangladessch, die sehr an die Ausbeutung der Arbeiter während der Industrialisierung erinnert. Oder zur Kinderarbeit beim Kobaltabbau im Kongo. Kinder in Bergwerken sind in der Geschichte traurigerweise ja auch nichts neues. Die anderen Beispiele lassen einen nicht minder schlucken.

Textlich an der Sprache des 19. Jahrhundert orientiert, erfordert das Lesen etwas Konzentration und idealerweise historisches Vorwissen. Sehr gelungen finde ich die abwechslungsreichen, aussagekräftigen und oft sehr detaillierten Schwarz-Weiß-Illustrationen. Interessant sind auch die Kurzporträts der historisch belegten Personen aus Engels‘ Umfeld am Ende.

Fazit: Eine etwas andere Art, sich der Persönlichkeit und dem Werk von Friedrich Engels zu nähern. Lesenswert für Jugendliche und Erwachsene, die Graphic Novels mögen und sich für das Thema interessieren. Ihr könnt das Buch für 18 Euro hier bestellen.

Weitere interessante Bücher über interessante Persönlichkeiten findet ihr hier und hier.

 (unbez. Werbung)