Höchste Zeit, einen Adventskalender zu besorgen. Neben den schokoladigen Varianten (gern in Verbindung mit Gutscheinen für bekannte Möbelhäuser oder Supermärkte), muss es bei uns auch immer mindestens einer zum Vorlesen sein. In diesem Jahr habe ich drei Empfehlungen für Familien mit Teenagern.

(unbez. Werbung)

Der kleine Advent: Sherlock Holmes

Ich gestehe: Ich bin ein großer Fan der Sherlock Holmes-Filme sowohl mit Benedict Cumberbatch als auch mit Robert Downey Jr. – aber ich habe nie die Bücher von Arthur Conan Doyle gelesen. Dieses Versäumnis habe ich nun nachgeholt, um mit meinem jüngeren Sohn "Sherlock Holmes – Krimiklassiker in 24 Kapiteln“ aus der Reihe „Der kleine Advent“ von Coppenrath zu testen. Und um es gleich vorneweg zu nehmen: Es gibt von uns beiden eine volle Empfehlung.

In dem winzigen, aber rund 300 Seiten dicken Büchlein sind die Geschichten „Der blaue Karfunkel“ (weihnachtlich) und „Das gefleckte Band“ (nicht weihnachtlich, aber überaus spannend) enthalten, jede wurde auf zwölf Kapitel aufgeteilt und farbig illustriert.

Trotz der natürlich etwas altertümlichen Sprache – Doyle lebte von 1859 bis 1930 – lassen sich die Abenteuer der genialen Detektive Sherlock Holmes und Dr. John H. Watson immer noch so gut lesen, dass der Elfjährige gar nicht genug bekommen konnte. Insofern werden wir definitiv weitere Original-Romane lesen.

Darüber hinaus lässt die Reihe „Der kleine Advent“ die Herzen aller bibliophilen Menschen höherschlagen. Karierter Stoffeinband, Lesebändchen, Goldprägung – schöner geht es kaum.  Erhältlich sind u.a. auch „Der kleine Lord“, „Andersens Märchen“ oder „Die Schöne und das Biest“. Da die Seiten hier nicht wie in anderen Kalendern aufgeschnitten werden müssen (das wäre auch ein Verbrechen), kann man das Buch im nächsten Advent auch gut weitergeben – falls man sich überhaupt davon trennen will. Ich tendiere ja eher zu einer Sammlung dieser zauberhaften Büchlein, die im Übrigen nur 11 Euro kosten.

 

Escape Room: Das Geheimnis des Spielzeugmachers

Nachdem meine Söhne und ich uns im vorigen Advent begeistert durch die Kinder-Escape Room-Geschichte "Die drei unheimlichen Geschenke" gerätselt haben, sind wir jetzt bei einem Escape-Adventskalender für Erwachsene angekommen. „Das Geheimnis des Spielzeugmachers“ klingt nostalgisch, ist aber ein hochaktueller Thriller um den Journalisten Daniel, der, einem anonymen Hinweis folgend, seinen Jugendfreund Sebastian im Krankenhaus findet, wo dieser seit zwei Jahren nach einem Hirnschlag im Koma liegt. Die Ursache ist den Medizinern ein Rätsel.

Gemeinsam mit Lilly, der Tochter des Patienten, macht sich Daniel auf die Suche nach Antworten, die ihn zu einem Hightech-Unternehmer und zu einem Spielzeugfabrikanten führt. In dessen verlassener Villa voller düsterer Katakomben, verschlossener Türen und dunkler Geheimnisse muss Daniel einen Mörder finden und sich seiner eigenen Vergangenheit stellen.

Eva Eich, soweit ich weiß die Erfinderin der Escape Room-Bücher, legt hier eine überaus spannende Geschichte mit kniffligen Rätseln vor, die wir nur in Teamarbeit lösen können. Der Große knackt die sprachlichen Codes, der Kleine die Matherätsel, ich den Rest.

Aufgrund der düsteren, komplexen Geschichte und der schwierigen Rätsel empfehle ich „Das Geheimnis des Spielzeugmachers“ für Familien mit krimierfahrenen Teenagern ab etwa 12. Das etwa A5 im Querformat große Hardcover kostet 14 Euro und ist bei arsEdition erhältlich.

 

Nordlicht und Sternenzauber

In diesem handlichen und edel gestalteten Format habe ich euch im vergangenen Jahr bereits den Kalender „Hygge im Advent“ empfohlen. Dieses Mal habe ich mich aufgrund unsere kürzlichen Umzugs nach Dänemark für die „24 skandinavischen Adventsgeschichten zum Aufschneiden“ entschieden. Die Geschichten stammen von Autorinnen und Autoren aus Dänemark, Schweden, Norwegen und Island. Hans Christian Andersen und Astrid Lindgren dürfen natürlich nicht fehlen, aber auch (mir) weniger bekannte Schriftsteller sind vertreten.

Dem Verlag arsEdition ist es gelungen, 24 Geschichten zusammenzustellen, die den meisten Lesern neu sein dürften. Man sollte jedoch definitiv eine Schwäche fürs Melancholische mitbringen. Ich hatte bei einigen Geschichten Tränen in den Augen.

Daher eher eine Empfehlung für Erwachsene und ältere Teenager als für die ganze Familie. Online aktuell vergriffen, aber vielleicht entdeckt ihr in der Buchhandlung eurer Wahl noch ein Exemplar für 12,99 Euro. Dafür ist der im vergangenen Jahr vergriffene Hygge-Kalender diesmal lieferbar.