Bücher mit besonderen Helden haben ja einen ganz besonderen Reiz. Einer unserer aktuellen Lieblinge ist „Snöfried aus dem Wiesental“. Die Buchreihe punktet nicht nur durch spannende Abenteuer, sondern auch durch den virtuosen Umgang des Autors Andreas H. Schmachtl mit Sprache. Nicht nur der zusammenfassende Kapitelbeginn erinnert an Erich Kästner. 

Snöfridsche Verwicklungen auf dem Riesenbaum

Wie Snöfrid in den ersten beiden Bänden der Reihe eher unfreiwillig zum Helden wird, haben wir leider noch nicht gelesen, weil wir direkt mit Band 3 und 4 eingestiegen sind, aber die sind absolut grandios. In „Das ganz und gar fantastische Geheimnis des Riesenbaums“ wird der arme, völlig unschuldige Snöfrid von den Nordlandbauern für die Missernte verantwortlich gemacht. In einer Nacht und Nebel-Aktion muss aus seinem geliebten Wiesental fliehen.

Auf seiner Suche nach Asgrimus, dem einzigen anderen Snöfrid, den er kennt, gerät er in die Lautlosen Wälder. Hier stimmt eine ganze Menge nicht, und Snöfrid wäre nicht Snöfrid, wenn er nicht versuchen würde, der Sache auf den Grund zu gehen. Gemeinsam mit seinem besten Freund Björn, dem wunderkleinen Kauz, folgt er den Spuren bis zum großen Arbor, einem gewaltigen, sagenhaften Baum, auf dessen riesigen Ästen sich ganze Welten befinden, die von Trollen, fliegenden Einhörnern und allen sagenhaften Wesen bewohnt sind.

Gemeinsam mit alten und neuen Freunden gerät Snöfrid in ein unglaubliches Abenteuer, stellt sich einem fiesen Plan in den Weg und findet in der Baumkrone ein ungeahntes Glück.

Mit 220 Seiten ist „Das ganz und gar fantastische Geheimnis des Riesenbaums“ eine ziemlich umfangreiche Geschichte, die uns viele Abende begleitet hat. Meine beiden Grundschulkinder hatten aber viel Spaß daran und waren begeistert, als uns kurz darauf das nächste Snöfrid-Buch in die Hände fiel.

„Das wahrlich große Geheimnis von Appelgarden“

„Das wahrlich große Geheimnis von Appelgarden“ war mit kleinerem Format, größerer Schrift und nur 120 Seiten viel schneller gelesen, aber ähnlich spannend. Die niedliche Aufmachung mit den putzigen Helden täuscht auch hier, denn die Geschichte ist spannungsmäßig und vom sprachlichen Anspruch eher für Kinder ab 7 aufwärts geeignet.

Snöfrid ist zurück im Wiesental und freut sich auf eine schöne Schüssel Haferbrei mit Apfelmus. Doch in ganzen Wiesental ist plötzlich kein einiger Apfel mehr aufzutreiben, dabei ist Erntezeit! Natürlich muss Snöfrid herausfinden, was da los ist, und macht sich auf in die geheimnisvollen Flusslande, denn von hier, genauer gesagt, aus Appelgarden, kommt alles Obst im Wiesental. Unterwegs trifft er auf Gnome und Biber,  Menschen und Tiere und stößt auf ein ziemlich unheimliches und gefährliches Geheimnis. Doch natürlich lässt sich Snöfrid davon nicht ins Boxhorn jagen. Am Ende seiner Reise macht er eine wirklich riesige Entdeckung und der arme Björn muss im wahrsten Sinne des Wortes als Lockvogel herhalten, um dem grausigen Treiben ein Ende zu machen.

Toll sind übrigens auch die vom Autor selbst gezeichneten, farbigen Illustrationen. Die Snöfrid-Reihe von Andreas H. Schmachtl ist im Arena Verlag erschienen. Die umfangreicheren Bände mit Halbleinen-Einband und Leseband kosten 14,99 Euro, die dünneren mit schlichterer Ausstattung 9,99 Euro.