An den letzten Spätsommertagen gibt es nichts schöneres, als sich mit Kindern und einer flauschigen Decke auf die Hollywoodschaukel zu kuscheln und gemeinsam Bilderbücher anzuschauen. Hier drei besonders schöne Exemplare aus Schweizer Verlagen.
(unbez. Werbung)
Das Mäuseschloss*
Als Paddington-Fan war ich sehr gespannt auf das großformatige Bilderbuch von Michael Bond und Emily Sutton – und um es gleich vorweg zu nehmen: Ich wurde nicht enttäuscht.
In der zauberhaft nostalgisch illustrierten Geschichte geht es um eine Mäusefamilie mit 13 Kindern, die in einem historischen Puppenhaus lebt. Zwar fehlt eine Wand, aber das stört die Tiere nicht. Das „Mäuseschloss“ ist im Anwesen eines Grafen ausgestellt und viele Besucher bewundern es täglich – ohne etwas von seinen Bewohnern, die es liebevoll pflegen, zu ahnen.
Doch dann wird das Schloss des Grafen renoviert und das Puppenhaus sieht plötzlich ein wenig schäbig aus, der Graf spricht davon, es wegräumen zu lassen. Die Mäusekinder versuchen das zu verhindern. Doch mit ihren Renovierungsversuchen richten sie nur ein furchtbares Chaos an. Nun wird das Puppenhaus wirklich weggebracht. Herr und Frau Maus sind ihren Kindern zwar nicht böse, weil diese es ja gut gemeint haben, aber müssen nun ein neues Zuhause finden.
Wie am Ende doch noch alles gut wird, müsst ihr selbst lesen. Ein wunderbares Plädoyer für Familienzusammenhalt, Hoffnung und den Glauben daran, dass alles im Leben einen Sinn hat. Erschienen bei orell füssli für 14,95 Euro.
Auch solche Tage gibt es*
Auch im Leben unserer Kinder herrscht nicht immer nur Sonnenschein. Manchmal ist einfach alles doof! „Auch solche Tage gibt es“ erzählt mit reduzierten, eindrucksvollen Bildern und sehr kurzen Texten von Momenten der Einsamkeit und Tagen voller Kummer.
Da scheinen dicke Wolken über einem zu schweben, man fühlt sich erdrückt von der Last der Welt und die Tränen kullern wie Regen, der nicht enden will. Doch dann bringt ein lieber Freund einen Schirm vorbei und vertreibt die dunklen Wolken. Und irgendwann kommt die Sonne zurück, vielleicht sogar mit einem Regenbogen.
Der aracari Verlag hat dieses schöne, besondere und wichtige Buch aus dem Koreanischen übersetzen lassen. Es regt dazu an, nach dem Vorlesen mit Kindern über Traurigkeit und Einsamkeit zu sprechen, ja auch über Depressionen. Das halte ich für wichtig. Kinder sollten früh verstehen, dass auch dunkle Tage – oder auch Wochen – zum Leben gehören, dass man sie annehmen und die Hoffnung auf bessere Zeiten nicht aufgeben darf. Die Anregungen im Anhang sind dafür sehr nützlich. Das Buch aus dem aracariverlag kostet 14 Euro.
Das Eichhörnchenjahr*
Dass bei uns Eichhörnchen sehr beliebt sind, weil der Große auf der Grundschule die Eichhörnchen-Klasse besucht hat, wisst ihr ja schon. ((Verlinken auf Leni und das Eichhörnchen)) Heute möchte ich euch ein besonders schönes Sachbuch zum Thema zeigen: „Das Eichhörnchenjahr“. Die Biologin und Illustratorin Eva Sixt hat selbst vor einigen Jahren ein Eichhörnchen, das aus der Kobel gefallen war, aufgezogen. Weil es in der Natur nicht überlegt hätte, blieb „Ludwig“ zehn Jahre lang ihr Mitbewohner. Für ihre wunderschönen Illustrationen hatte sie also das perfekte Model.
Das Buch erzählt in einer Mischung aus Sach- und Erzähltext, aus prächtigen farbigen Illustrationen und detaillierten Bleistiftzeichnungen über die Ereignisse eines Eichhörnchenlebens von Frühjahr bis Frühjahr. Von der Geburt über die Nahrungssuche im Wald und in der Stadt bis zum Überwintern begleitet das Buch die possierlichen Tiere. Die Leser bekommen Tipps, wie man Eichhörnchen unterstützen kann, erfahren etwas über die 300 verschiedenen Hörnchen-Arten in aller Welt und lernen, das man tun sollte, wenn ein Eichhörnchenkind Hilfe braucht.
Das Buch ist im atlantis Verlag erschienen und kostet 14,95 Euro.