Warum ist Reisen mit Kindern oft so verdammt anstrengend? Ganz einfach: Im Alter von 3 bis 8 Jahren fühlen sich Kinder am wohlsten in ihrer vertrauten Umgebung. (Selbst auf manche Teenager trifft das noch zu, aber die kann man dann irgendwann einfach zuhause lassen, wenn sie das bevorzugen. Doch zurück zu den Kitakindern und Grundschülern.) Sicherheit und Orientierung sind entscheidend für ihr emotionales Wohlbefinden. Reisen bedeutet zwangsläufig Veränderungen der gewohnten Umgebung, Routinen und sozialen Strukturen, was bei Kindern Stress auslösen kann.
Die Bedürfnisse von Kindern auf Reisen erfüllen
In diesem Blogbeitrag möchte ich darauf eingehen, wie ihr als Eltern diese Bedürfnisse beim Reisen erfüllen könnt und wie ihr die mit dem Reisen einhergehenden Übergänge für eure Kinder gut gestalten könnt. Euch erwarten praktische Tipps und kreative Ideen – für entspannte Reisen mit der Familie.
Sicherheit: Ein Gefühl der Geborgenheit schaffen
- Vorbereitung ist alles: Besprecht die Reise im Voraus mit euren Kindern. Erklärt, wo es hingeht, welche Transportmittel verwendet werden und was sie erwarten können. Je mehr Informationen die Kinder haben, desto sicherer fühlen sie sich. Hierbei helfen zum Beispiel Kinderreiseführer oder Kinderbücher über die Ferienregion.
- Reisehilfe: Gebt jedem Kind ein kleines "Reisepaket" mit Dingen, die ihnen helfen, sich sicher zu fühlen: ein Lieblingskuscheltier, eine Decke oder ein Buch. Diese vertrauten Gegenstände bieten Trost in fremden Umgebungen.
- Rückzugsorte schaffen: Egal, ob ihr im Auto, im Zug oder im Flugzeug reist – schafft die Möglichkeit für Rückzugsorte. Ein einfaches Tuch oder eine Jacke kann als Zelt dienen, das ein Gefühl der Sicherheit bietet.
- Sicherheitsmaßnahmen: Gib jedem Kind ein Armband oder eine Karte mit deinen Kontaktdaten. So könnt ihr im Notfall schnell wieder zueinander finden.
Orientierung und Routinen: in neuer Umgebung Ankerpunkte für Kinder schaffen
- Reisetagebuch: Lasst euer Kind seine Erlebnisse festhalten. So kann es nicht nur die Reise reflektieren, sondern auch ein Gefühl für den Verlauf der Reise entwickeln.
- Visualisierung: Nutzt eine Karte oder eine Zeichnung, um den Reiseverlauf darzustellen. Ortsmarkierungen, bekannte Orte oder geplante Stopps können helfen, ein Gefühl für die Reise zu bekommen.
- Routinen beibehalten: Versucht, einige Routinen beizubehalten, die die Kinder aus dem Alltag kennen. Ob es die Gutenachtgeschichte oder das gemeinsame Frühstück ist – solche Rituale schaffen Vertrautheit.
- Interaktive Erkundungen: Nutzt die Umgebung für kleine Abenteuer. Ermutigt eure Kinder, kleine Entdeckungsreisen zu machen, indem ihr ihnen Fragen stellt oder kleine Aufgaben gebt – „Finde einen roten Blumenstrauß“ oder „Beobachte, was die Einheimischen tragen“.
Übergänge beim Reisen gestalten
Reisen bedeutet auch, immer wieder Übergänge zu erleben, sei es beim Wechsel von einem Transportmittel zum anderen, beim Ankommen an einem neuen Ort oder beim Wechsel zwischen dem Hotelzimmer und Aktivitäten. Hier sind einige praktische Strategien, um diese Übergänge zu erleichtern:
- Übergänge zelebrieren: Macht aus jedem Übergang ein kleines Ritual – sei es ein gemeinsamer Snack, ein Lied oder ein Tanz. Dadurch schafft ihr positive Assoziationen mit den Übergängen.
- Flexibilität: Plant den den Tag flexibel, um Raum für Unvorhergesehenes zu lassen. Bezieht die Kinder in kleine Entscheidungen ein.
- Vorbereitung auf das Unbekannte: Wenn ihr an einem neuen Ort ankommt, nehmt euch Zeit, euch gemeinsam umzusehen. Geht einmal durch die Unterkunft und erkundet die Umgebung.
- Hinweise geben: Gebt den Kindern klare Hinweise zu dem, was als Nächstes passiert. Wenn es Zeit ist, das Hotel zu verlassen oder eine neue Aktivität zu beginnen, sagt rechtzeitig Bescheid, wann es losgeht und was die Kinder erwartet. Dies fördert ihr Gefühl von Kontrolle über die Situation.
Ich wünsche euch und euren Kids eine gute Reise!